Bluama in da Scherba
BLUAMA IN DA SCHERBA", 3. Platz bei der
Song-Contest-Vorentscheidung, ORF 01.03.2002


Die Spendenaktion zum Lied "Bluama in da Scherba" konnte im März 2003 mit dem gewaltigen Ergebnis von 42.000,- EURO beendet werden! Die beiden Musiker scheuen den weiten Weg nach Bosnien nicht, wo sie sich selber davon überzeugen können, dass mit diesem Geld vielen Familien geholfen werden kann.

o Berichte über die Flüchtlingshilfe
o Fans spenden: A Stück Hoamat oder so....
 
Bluama in da Scherba (3/2002)

1. Luag Dir o dia Häuser, kannt bei mir dahoam sei,
wenn då it der Bombatrichter war!
Luag dir o dia Menscha, kanntasch Du und i sei,
wenn it der Schmerz in ihra Gsichter war!

Und i fråg ihn: Wia kånn ma des messa?
Schmerz und Terror, der då wår?
Und i fråg ihn: Wia kånnsch Du vergessa,
åll dia Ångscht, dia då mål wår?

Und er saht: The moment I lose my hope, I die!

Ref: Wenn mir Bluama in da Scherba wölla,
dånn muass ma sie mit Hoffnung giaßa,
weil nur wer hofft, der lebt!
Und wenn dia Bluama nia mehr sterba sölla,
dånn muass ma sie mit Hoffnung giaßa,
weil nur wer hofft, der lebt!
Nur wer no Hoffnung håba ko, der lebt!
Nur wer no Hoffnung håba ko ...

2. Sie wår Muatter, Tochter, Schwester, Ehefrau -
wia ma alle auf'n Dorfplåtz treibt! (Und es wår Kriag!)
Männer auf die Seite, und sie siecht genau,
dass då koaner mehr am Leba bleibt! (Ålles ohne Sinn!)

Und sie frågt sich: Woran söll i denka?
Wo isch då a Sinn für mi? (Und es wår Kriag!)
Doch sie woass iatz: Hoffnung will sie schenka!
So viel luaga nur auf sie!

Und sie saht: The moment I lose my hope, I die!

Ref: Wenn mir dia Bluama in da Scherba wölla ...

3. Mir müassa Sunna sei,
stråhla wia a Supernova in der Nåcht!
Mir müassa Liacht sei,
wenn mir dia Bluama in da Scherba wölla!
Nur wer no Hoffnung håba ko, der lebt!
Nur wer no Hoffnung håba ko, der lebt!
Sie sei wia Bluama, Bluama in Scherba!

  Blumen in den Scherben

1. Schau Dir die Häuser an, das könnte bei mir zu Hause sein,
wenn da nicht der Bombentrichter wäre!
Schau Dir die Menschen an, das könntest Du und ich sein,
wenn nicht der Schmerz in ihren Gesichtern wäre!

Und ich frage ihn: Wia kann man das messen?
Schmerz und Terror, der da war?
Und ich frage ihn: Wie kannst Du vergessen,
all die Angst, die da mal war?

Und er sagt: Wenn ich meine Hoffnung verliere, dann sterbe ich!

Ref: Wenn wir Blumen in den Scherben wollen,
dann muss man sie mit Hoffnung gießen, weil nur
wer hofft, der lebt!
Und wenn diese Blumen nie mehr sterben sollen,
dann muss man sie mit Hoffnung gießen, weil nur
wer hofft, der lebt!
Nur wer noch Hoffnung haben kann, der lebt! Nur wer
noch Hoffnung haben kann ...

2. Sie war Mutter, Tochter, Schwester, Ehefrau -
als man alle auf den Dorfplatz treibt! (Und es war Krieg!)
Männer auf die Seite, und sie sieht genau,
dass da keiner mehr am Leben bleibt! (Alles ohne Sinn!)

Und sie fragt sich: Woran soll ich denken?
Wo ist da ein Sinn für mich? (Und es war Krieg!)
Doch sie weiß jetzt: Hoffnung will sie schenken!
So viele blicken nur auf sie

Und sie sagt: Wenn ich meine Hoffnung verliere,
dann sterbe ich!

Ref. Wenn wir diese Blumen in den Scherben wollen ...

3. Wir müssen Sonnen sein,
strahlen wie eine Supernova in der Nacht!
Wir müssen Licht sein,
wenn wir die Blumen in den Scherben wollen!
Nur wer noch Hoffnung haben kann, der lebt!
Nur wer noch Hoffnung haben kann, der lebt!
Sie sind wie Blumen, Blumen in den Scherben!

 

Trio Ariane und Toni Peter und Ariane Toni
 
 
BLUAMA IN DA SCHERBA - der Bericht
(Toni Knittel)

1. Strophe:
Bei einem Benefizkonzert in St. Georgen spielten wir das Lied "Hoamat oder so..." zu Bildern einer Powerpoint-Präsentation, die Häuser, Menschen und die Landschaft in Bosnien zeigten. Und das Erstaunliche daran war, wie vertraut einem Österreicher diese Bilder vorkommen, weil einfach alles sehr ähnlich ist - oder vielmehr vor dem Krieg einmal noch viel ähnlicher war!

Schau Dir einmal all die Häuser an! Das könnte bei mir zu Hause sein, aber leider sind da die vielen Bombenkrater und Einschlagslöcher der Granaten! Und da sind diese Menschen - sehen doch aus wie Du und ich! Aber da ist dieser Schmerz in ihren Augen - was haben diese Augen gesehen, diese Seelen erdulden müssen?

Nach dem Konzert gab es das Gespräch mit Sead und Jasminka (über beide wird in den Berichten von Wolfgang Dedl und Doraja Eberle erzählt). Es hat uns einfach beeindruckt, wie sie trotz des Schmerzes und der Verzweiflung, trotz ihrer schrecklichen Erlebnisse an eine besser Zukunft für ihre Heimat glauben - und darüber hinaus für diese Zukunft auch kämpfen und mit voller Energie daran arbeiten! Und wie fragt Doraja Eberle in ihrem Bericht, als sie von Jasminka erzählt: Woher nimmt sie die Kraft? Die Antwort darauf gab uns Sead, mit dem wir uns auf englisch unterhielten: The moment I lose my hope, I die! Wir haben ihn gefragt: Kann man all den Schmerz eigentlich in Worte fassen? Kann man das jemals vergessen? Kann man je wieder Hoffnung schöpfen? Und er sagte uns: Ohne die Hoffnung könnte ich nicht leben!

Refrain:
Welches Bild wählt man, wenn man solche Menschen beschreiben will? Uns erschienen Blumen geeignet. Aber es sind keine Blumen, die strahlend in einem Garten umhegt, auf einem Balkon gepflegt oder in einem schützenden Glashaus gezüchtet werden. Sie wachsen auf Scherben, in Ruinen und klammern sich mit erstaunlich starken Wurzeln fest an die Trümmer dessen, was ihnen einmal "Heimat" war.
Wenn wir wollen, dass diese Blumen weiter blühen, dann müssen wir ihnen das Lebenselixier schlechthin geben - Hoffnung! Denn nur, wer noch Hoffnung haben kann, der lebt! Nur wer noch hoffen darf, dass es aufwärts geht, dass es besser wird, dass man eine Chance bekommt, wieder ein normales, menschenwürdiges Leben zu führen!

2. Strophe:
In diesem Krieg gab es unvorstellbare Gräuel. Da wurde die Bevölkerung ganzer Dörfer auf dem Dorfplatz zusammen getrieben. Da mussten Frauen mitansehen, wie ihre Männer, Brüder, Väter und Söhne wie Vieh "aussortiert" und erschossen wurden. Lange habe ich darüber nachgedacht, ob man eine solche Situation in einem Lied überhaupt beschreiben darf. Aber wenn diese Menschen es am eigenen Leib erlebt haben, warum sollten wir dann zu empfindlich sein, uns die Geschichte wenigstens anzuhören. Und wie findet man als Frau, die 13 Familienangehörige verloren hat, wieder einen Sinn im Leben? Für Jasminka war die Antwort: Indem man anderen Menschen hilft. Und daher arbeitet sie an dem Witwenprojekt von Prijedor mit, bei dem in Glashäusern die Eigenversorgung mit Gemüse und anderen Nahrungsmitteln gewährleistet werden soll - vor allem im Winter! Kein einfaches Unterfangen unter den gegebenen Voraussetzungen. Doch viele Frauen haben dadurch wieder eine Aufgabe, das Gefühl, gebraucht zu werden und damit ein großes Stück Würde bekommen!

Schluss:
Wir sollten Licht sein für diese Menschen! Wie eine Super-Nova strahlen und die Schatten vertreiben, die das Wachstum dieser Blumen gefährden! Wenn wir diese Blumen wollen, dann sollten wir dafür auch etwas tun. Das heißt, dass wir uns nicht darauf verlassen sollen, dass Politik oder offizielle Stellen sich um das Schicksal dieser Menschen kümmern werden! Es gibt Vereine, die eine möglichst unbürokratische Möglichkeit gesucht und gefunden haben, diesen Menschen zu helfen. Und die diese Hilfe vor allem so leisten, dass die Beschenkten dabei nicht gleichzeitig bevormundet oder gedemütigt werden.
Vor allem aber ist jedes Signal, dass der reiche Westen sie nicht einfach vergessen hat, ein Lichtblick für diese Menschen! Ein wahres Leuchtfeuer solcher Signale wollen wir durch dieses Lied und durch eine Teilnahme am Song-Contest abbrennen!

  Bluatschink bei der ORF Song Contest - Vorausscheidung

Margit und Ariane

Bluatschink bei der ORF Song Contest - Vorausscheidung
Julian - Gitarre Titus - Drums

Margit und Ariane - Chor

Bilder (von oben):
1. Bühne ORF SC-Vorausscheidung
2. Ariane und Margit - Chor
3. Bühne ORF SC-Vorausscheidung
4li. Julian Feifel (München) - Gitarre
4re. Titus Vadon (Ungarn) - Drums
5li. Margit Knittel (Lechtal) - Chor
5re. Ariane Roth (München) - Chor

Bluatschink:
Toni Knittel (Lechtal) - Gitarre, Gesang
Peter Kaufmann (Lechtal) - Gitarre, Gesang
Peter und Toni Toni und Peter Titus
 
Entstehung:

Wie schon bei "LISA" war es auch diesmal ein Auftritt und die damit verbundenen Erlebnisse, die uns zu einem Lied inspiriert haben. Mitte Juni überredete uns Monika Weilguni, in St. Georgen a.d. Gusen/OÖ ein Konzert für den dortigen Flüchtlingshilfe-Verein zu spielen. Sie hatte es mit dem Überreden nicht ganz leicht, weil wir genau zu diesem Zeitpunkt kein Konzert geben wollten. Der Verein wollte es aber unbedingt an diesem einen Mittwoch veranstalten, weil es der WELTFLÜCHTLINGSTAG war.
Und zum Glück für uns sind die Leute hartnäckig geblieben! Wir erhielten so die Chance, Menschen kennen zu lernen, die im Bosnien-Krieg wirklich schreckliche Dinge erlebt haben, die dann zu jahrelanger Flucht gezwungen waren, und die trotzdem wieder in ihre Heimat zurück- gekehrt sind, um wieder von vorne anzufangen. Passend zu unserem "NAMLOS"-Gedanken, haben vor allem drei Menschen für uns plötzlich ein Gesicht, eine Geschichte bekommen:
Aus Prijedor Herr SEAD Jakopovic, der während des Krieges gefoltert wurde, nach London flüchten konnte und jetzt - wieder in die Heimat zurückgekehrt - für die Rückkehrer in Prijedor und in den Bergdörfern rund um Sanski Most zuständig ist; im vergangenen Winter waren dies um die zehntausend Personen. Seine Mitarbeiterin JASMINCA Dedic betreut eines der von Österreich belieferten Depots mit Hilfsgütern in der Nähe von Sanski Most, von dem aus cirka tausend Haushalte mit dem Notwendigsten versorgt werden. In Aleksandrovac - Nähe Banja Luka - arbeitet die Flüchtlingshilfe St.Georgen erfolgreich mit der Priorin Sr. ANCILLA vom Orden der "Anbeterinnen des Blutes Christi" zusammen.
Auf die Frage, wo nach all den schrecklichen Erlebnissen die Kraft herkommt, wieder von vorne zu beginnen, erhielten wir die Anwort "The moment I lose my hope, I die!" Erst wenn man die Hoffnung in einem Menschen getötet hat, hat man ihn entgültig vernichtet. Dass wir mit diesem Konzert dazu beitragen durften, dass diese Hoffnung neue Nahrung bekommen hat, dafür bedanken wir uns mit einem Lied. Dessen Grundaussage ist: "Wenn diese Blumen in den Scherben wachsen sollen, dann müssen wir sie mit Hoffnung gießen" und "Nur wer noch Hoffnung hat, der lebt!"


 

Bluatschink-Fans spenden: "Ein Stück Hoamat oder so..."
Flüchtlingshilfe St. Georgen - Bericht von Wolfgang Dedl
"Bauern helfen Bauern" vor Ort in Bosnien - Bericht von Doraja Eberle
Generalprobe und der Songcontest Vorausscheidung: Fotos


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